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Pressemitteilung

Bericht von der Besichtigung der Bürgerwindanlage in Freudenberg-Witzlricht

Erneuerbare Energien: ÖDP-Kreisverband Schwandorf vor Ort

Mehr als 50 Interessierte waren der Einladung der ÖDP zur Besichtigung der Freudenberger Windkraftanlagen am letzten Freitag gefolgt. „Dies zeigt das große Bedürfnis der Bürger, sich selbst ein Bild von der Windkraft zu machen“, so ÖDP-KV Alfred Damm. Klaus Peter, einer der Geschäftsführer der „Bürgerwind Region Freudenberg GmbH“, stellte den Teilnehmern das Projekt vor.

Zunächst erklärte er, wie das Vorhaben zustande gekommen war: „Wichtig“, so Peter, „war die Zusammenarbeit mit den betroffenen Bewohnern der Ortschaft Witzlricht, auf deren Gebiet die Windräder errichtet werden sollten. Es war von vorneherein klar, dass ohne ihr Einverständnis kein Windkraftwerk errichtet würde. Außerdem wurde eine Vereinbarung gefunden, bei der alle Grundstückseigentümer an den Pachtzahlungen beteiligt werden. Auch für die Beteiligung an der Gesellschaft wurde ein Modell entwickelt, das eine Berücksichtigung der Freudenberger Bevölkerung gewährleistete. Die maximale Beteiligungshöhe wurde gedeckelt, um möglichst vielen Bürgern eine Chance auf einen Beitritt zu eröffnen. Der Name Bürgerwind wurde als Programm aufgefasst und durch diese umfassenden Beteiligungsmöglichkeiten mit Inhalt erfüllt.

Während der Besichtigung wehte ein mäßiger Wind, der bereits 700 KW Strom pro Windrad erzeugte. Die maximale Leistung einer Anlage beträgt 2,3 MW. Mit dem Ertrag der Anlagen und der Technik der Anlagen ist man bislang sehr zufrieden, lediglich die stark verzögerte Zahlung der Stromentgelte durch den örtlichen Netzbetreiber war ärgerlich, zumal anfallende Steuern sofort an das zuständige Finanzamt abzuführen waren.

Angesprochen auf die Gefahren der Anlage für Mensch und Tier führte Peter aus, dass bislang keine toten Vögel gefunden worden seien und die Gefahr von Eisabfall allenfalls direkt unterhalb der Anlage bestehe. Bei Eisbildung an den Flügeln werden die Rotoren sofort gestoppt, so dass es zu keinem Eiswurf kommen kann. Das Gleiche gilt bei einem etwaigen Schattenwurf auf Wohngebäude. Er wies dabei auf die Höhe der Haftpflichtprämie hin, an der man am besten das geringe betriebliche Risiko ablesen könne. Diese betrage lediglich 70 Euro pro Windrad und Jahr.

Positiv überrascht waren die Besucher, dass sich die Geräuschentwicklung in engen Grenzen hält. Dies vor allem wegen der Bedenkenträger gegen Windkraftanlagen. Außer einem leichten Rauschen waren direkt unter der Anlage keine weiteren Störgeräusche wahrnehmbar. In der anschließenden Diskussion wurde die Bewertung von Windkraftanlagen seitens der schwarz-gelben Bundesregierung angesprochen: Hier wies ÖDP-Landesvorsitzender Klaus Mrasek auf einen offensichtlichen Widerspruch hin. Es sei schon merkwürdig, dass gerade gegen die Windkraftanlagen im Binnenland zu Felde gezogen werde, weil sie angeblich den Strompreis erhöhen, während die Offshore-Anlagen in höchsten Tönen gelobt und gefördert werden. “Die Stromkosten der Windkraftanlagen in Nord- und Ostsee sind um mehr als die Hälfte höher. Neben technischen Problemen bei den Anlagen ist auch der Stromtransport in den Süden Deutschlands nicht gelöst. „Dahinter steckt“, so Mrasek, „nicht anderes als die Tatsache, dass Anlagen auf dem Land von mittelständischen Unternehmen und mit direkter Beteiligung der Bürger betrieben werden können - Anlagen im Meer aber den Großkonzernen vorbehalten bleiben. Die Büttel der Großkonzerne sind nicht an dem Wohl der Bürger, sondern am Erhalt der Energie-Monopole interessiert. Das gleiche Motiv steckt auch hinter der Senkung der Solar-Vergütung.“

Die Besichtigung fand noch einen sehr angenehmen Ausklang bei einem gemeinsamen Essen in Lintach. 

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