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Pressemitteilung

Quo Vadis Energiewende

Zum gut besuchten Vortrag „Energiewende, wie geht es weiter?“ konnte der ÖDP-Kreisvorsitzende, Alfred Damm, den Firmengründer u. Geschäftsführer der Gold-Solar-Wind Management GmbH, Josef Gold aus Kirchroth, in SAD-Bubach, im Gasthaus „Ziagler“ begrüßen. Seit 1993 projektiert und betreibt Josef Gold mit 55 Mitarbeitern 64 Windkraft- u. 400 MW Photovoltaikanlagen, alles als Bürgeranlagen. Sein Fazit: Auch mit der neuen Bundesregierung geht die Energiewende weiter!

Die Motivation von Josef Gold ist dabei der Kampf gegen die Erderhitzung und ihre Folgen. Seit dem Beginn der Wetteraufzeichnungen hat sich die globale Temperatur durch die Verbrennung fossiler Energien um 1,55 Grad erhöht. Bereits jetzt sind die Auswirkungen durch eine Häufung der Wetterextreme deutlich spürbar. „Wenn wir nicht den C02-Ausstoss auf klimaneutrale Werte reduzieren und auf regenerative Energien umsteigen, dann wir der Anstieg der weltweiten Durchschnittstemperatur ungebremst weiter gehen. Ab 3 Grad Erhöhung werden ganze Regionen der Erde im globalen Süden für den Menschen nicht mehr bewohnbar sein. Dieses Horrorszenario würde zu Hunger, Kriege und Flucht führen und muss verhindert werden“ so Gold.

 

Weltweiter Kraftwerkszubau 2024 – 89% davon sind Erneuerbare Energien

Positiv stimmt ihn, dass beim weltweiten Kraftwerkszubau im Jahr 2024 mit insgesamt 662 GW, auf PV-Anlagen 520 GW (davon 60% in China) und auf die Windkraft 122 GW entfielen. Kohle, Gas u. Atom kamen zusammen nur auf 79 GW, wobei der Atomstromzubau nur 4 GW ausmachte. In Deutschland wurden letztes Jahr 462 TWh Strom verbraucht. Der Anteil von Erneuerbaren Energien war beim Verbrauch bei 58%. Alleine der Windkraftanteil lag dabei mit 136 TWh bei ca. einem Drittel des Stromverbrauchs. Allen Horrorszenarien zum Trotz, trat seit dem Atomausstieg 2023 in Deutschland kein Stromausfall statt. Die Strompreise erreichten durch den Ukrainekrieg im Herbst 2022 einen Rekordwert von 70 Cent für die Kilowattstunde. Bei der Abschaltung der Atomkraftwerke am 16.04.2023 lag der Strompreis bei 36 Cent. Ende Juni 25 war der Strompreis für Neukunden bei 27 Cent und damit ungefähr so hoch wie vor Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. Gold: „Damit ist widerlegt, dass durch den Atomausstieg die Energiesicherheit gefährdet war, noch dass die Preise anstiegen!“

 

Stromversorgung der Zukunft

Im Jahr 2045 werden wir in Deutschland laut einer Prognose 1250 TWh Strom benötigen.

Wenn der geplante Zubau von Solar- u. Windstrom gelingt, werden wir eine kumulierte Leistung von 1320 TWh erzielen. Wobei die Windkraftanlagen den meisten Strom im Winterhalbjahr erzeugen u. der Solarstrom eher im Sommerhalbjahr produziert wird. Dies gleicht sich dann mit dem Verbrauch aus. Gold ist zuversichtlich, dass das Ziel bis 2045 erreicht werden kann, da der Zubau an PV-Anlagen bereits 2024 bei 16,1 GW und bei der Windkraft Baugenehmigungen 2024 von 13 GW erteilt wurden. Bis 2030 wird der Anteil an Erneuerbaren Energien auf ca. 80% steigen. Damit Strom gespeichert werden kann, sind Batteriegroßspeicher nötig. Auch hier gibt es positives zu berichten. Es sind Speicher mit einer Kapazität von 500 GW geplant, mit denen Strom gespeichert wird, wenn ein Überschuss herrscht und wieder ins Netz eingespeist wird, wenn er benötigt wird.

 

Die großen Lügen bei der Energiewende

Atomstrom wäre günstig. Gold: „Falsch, Atomstrom ist teurer als Wind- oder Solarstrom. Außerdem werden die Kosten für ein Endlager – nach jetziger Schätzung 170 Milliarden Euro – von den AKW-Betreibern auf den Steuerzahler abgewälzt. Nur 24 Milliarden soll ihre Beteiligung an den Kosten sein“. „Die schwarz-rote Bundesregierung hat ja nach der Klausur verkündet, den weltweit ersten Kernfusionsreaktor in Deutschland bauen zu wollen – Zeitzielvorgabe 20 Jahre. 30 Jahre sollte man als „Fusionsreaktorrealisierungskonstante“ in die Diskussion einführen. Seit Beginn der Fusionsforschung wird die Fertigstellung eines solchen Fusionsreaktors „in 30 Jahren“ verkündet…“ so der Referent. Bei den E-Fuels und bei den immer wieder ins Spiel gebrachten Wasserstoffheizungen ist für Gold klar, dass die E-Fuels in viel zu geringer Menge hergestellt werden und höchsten für den Flugverkehr hergenommen werden können. Die Wasserstoffheizung ist seiner Meinung nach viel zu teuer. Die einzige Alternative ist es seiner Meinung nach, voll auf die Wärmepumpen zu setzen und ausnahmsweise auf Biomasse.

 

Neue Regierung mit Licht u. Schatten

Positiv wertet er die geplante Klimaneutralität bis 2045, das Aus für die Atomkraft, die Senkung der Netzentgelte und dass, Speicher nun von öffentlichem Interesse sind.

Negativ sieht er, dass mehr Erdgas verbraucht werden soll, die geplante Neuvalutierung des Heizungsgesetzes u. das Festhalten an der Kernfusion. Anstatt eine vermeintliche Technologieoffenheit zu propagieren, braucht es seine Meinung nach eine Technologieklarheit!

 

Fazit: Auch unter der neuen Bundesregierung geht die Energiewende weiter!

 

 

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