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Pressemitteilung

Fukushima-Mahnwache

Die dritte Mahnwache anläßlich der Tsunami- und Reaktorkatastrophe in Japan hielt der ÖDP-Ortsverband am Schwandorfer Marktplatz.

Ansprache des ÖDP-Kreisvorsitzenden Alfred Damm anläßlich der Fukushima-Mahnwache.

Erdbeben am 11. März 2011 mit der Stärke 9, 14.46 Uhr Ortszeit, als Folge davon ein Tsunami mit einer 20 m hohen Welle. Das Ergebnis ist neben den Zerstörungen und tausenden von Toten ein dreifacher Super-Gau in Fukushima

Wir gedenken heute bei der Mahnwache den ca. 20000 Toten und den tausenden die ihre Häuser und ihre Heimat verloren

Schweigeminute

Unglück zeigt:

- gegen Naturkatastrophen ist der Mensch machtlos

- und die Atomkraft ist nicht beherrschbar

- es kann jederzeit wie zu Atomunfällen kommen, sei es durch menschliches Versagen, durch Naturkatastrophen oder durch Terroranschläge!

Deshalb war die Kehrtwende der Bundesregierung bei der Atomkraft richtig! Aber, die meisten AKW die heute noch am Netz sind, wären heute nicht mehr genehmigungsfähig und stellen ein erheblichen Risiko für die Bevölkerung dar.

 

Rückblick auf

27 Jahre Tschernobyl:

Schilddrüsenkrebs und Leukämie sind seit dem vierten Jahr nach der Katastrophe bei Kindern und Erwachsenen allgegenwärtig. An den Folgen der Tschernobyl-Strahlung sind nach sorgfältigen Berechnungen europaweit 1,6 Millionen Menschen gestorben. Von den 800.000 Liquidatoren leben über 125.000 nicht mehr. Hunderttausende sind schwer krank. Die Neugeborenen-sterblichkeit ist erhöht. Angeborene Fehlbildungen nehmen mit jeder

Generation zu.

2 Jahre FUKUSHIMA:

Schilddrüsenzysten und -knoten sind bei über 35 % der Kinder in der Präfektur Fukushima nachgewiesen, normalerweise aber in diesem Lebensalter sehr selten

Schilddrüsenkrebs ist ab 2014/15zu befürchten, Leukämie etwas später. Im Dezember 2011, neun Monate nach der Katastrophe, war in Japan die Säuglingssterblichkeit erhöht, die Geburtenzahlen gingen deutlich zurück.

Weltweit sind nach Fukushima noch etwa 430 Atomkraftwerke in Betrieb. Sie sind Türöffner für Atomwaffen. Ein weiterer Super-Gau ist eine Frage der Zeit. Die Bevölkerung kann nicht geschützt werden. Katastrophenpläne bleiben Stückwerk. Ärztliche Hilfe und Medikamente gegen Verstrahlung gibt es nicht. Nur Vorbeugung ist möglich.

Aus diesen Gründen ist das geplante Abschalten der letzten AKW im Jahr 2022 unserer Ansicht nach viel zu spät. Der Ausstieg wäre lt. Umweltbundesamt bis 2017 machbar.

Doch dazu müssen:

- die erneuerbaren Energien, v. a. Wind und Solarenergie massiv ausgebaut werden

- der Ausbau von Stromspeicher beschleunigt werden (aber nicht durch Pumpspeicher sondern durch Umwandlung von regenerativen Strom in Erdgas, dass dann wieder bei Bedarf in Strom umgewandelt werden kann)

- die Einsparung von Energie vorangetrieben werden

- endlich steuerliche Anreize bei energetischen Sanierungen für Hausbesitzer von der Bundesregierung beschlossen werden.

Hier vermisse ich ein klares Konzept der Bundesregierung!

Die Menschen nehmen die Energieversorgung mit erneuerbaren Energien selbst in die Hand. BürgerInnen, Stadtwerke, Energiegenossenschaften, Handwerks- und mittelständische Betriebe können die Energiewende mit dezentraler Stromproduktion aus erneuerbaren Quellen in wenigen

Jahren realisieren. Zu 100 Prozent.

Sie werden sich von den großen Energiekonzernen und ihren Lobbyisten in den Parteien nicht aufhalten lassen. Der Schlüssel zur Verwirklichung des Ziels „Regionale Energieautonomie“ ist ein Netz dezentraler Energiespeicher, die Wind- und Sonnenstrom wetterunabhängig machen. Das müssen auch die sog. „staatstragenden“ Parteien endlich erkennen und etwas dafür tun:

Es ist höchste Zeit, lokale und regionale Energiespeicher über das Erneuerbare-Energien-Gesetz zu fördern, anstatt Unsummen für überflüssige „Stromautobahnen“ zugunsten der großen Konzerne zu verschwenden.

Stattdessen wird von der Bundesregierung mit dem Argument der hohen Strompreise gegen das EEG mobil gemacht.

Tatsache ist aber dass:

Strom den geringsten Anteil an den Energiekosten hat und die Preise für Öl, Gas und Benzin stärker steigen als der Strompreis.

Zwei Drittel der Strompreissteigerungen nichts mit Ökostrom zu tun haben. Atom u. Kohlestrom sind unterm Strich teurer als erneuerbare Energien.

Der Strompreis für die Industrie in den letzten Jahren sogar gesunken ist.

Der dezentrale Ausbau der erneuerbaren Energien Beschäftigung und Steuereinnahmen bringt.

Nur Offshore-Windparks, die den Gewinninteressen der Großkonzerne dienen, erfordern den Bau von neuen Stromtrassen von Nord nach Süd.

Trotz des teilweisen Atomausstiegs Deutschland mehr Strom exportiert als importiert.

Was wir brauchen ist eine Modifizierung des EEG. Es wäre z. B. höchste Zeit die gesunkenen Strompreise der Strombörse auch an die Verbraucher weiterzu-geben.

Wir fordern einen weiteren Ausbau der ökologischen Energien anstatt eines sich abzeichnenden Ausstieg vom Atom-Ausstieg von CDU/CSU u. FDP.

Deshalb ist die Tatsache, dass zum Fukushima-Jahrestag in ganz Deutschland Mahnwachen und Demonstrationen stattfinden ein wichtiges Signal an die Politik.

In diesem Sinne danke ich Ihnen für die Teilnahme an unserer Mahnwache.

Alfred Damm

ÖDP-Kreisvorsitzender

 

 

 

 

Regionale Energieautonomie vermeidet teure Energieimporte, fördert den Wohlstand überall im Land, weil die Wertschöpfung hier und bei den Bürgern bleibt und nicht in die Taschen weniger Großkonzerne fließt.

 

 

 

 

 

 

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